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In der Nacht von 27. auf 28. Juli 2018 ereignete sich die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts . Der Mond befand sich dabei für 1 Stunde und 43 Minuten im Kernschatten der Erde. Die nächste längere Mondfinsternis wird erst am 9. Juni 2123 stattfinden.
Ein weitere Besonderheit dieser MoFi war das Zusammentreffen mit der Mars Opposition. Aufgrund seiner Erdnähe strahlte unser Nachbarplanet knapp unterhalb des total verfinsterten
Mondes besonders hell mit -2.8 Größe.
Zur Beobachtung der "Jahrhundert-Mondfinsternis" suchte ich mir einen Beobachtungsplatz mit freier Sicht nach Süd-Osten. Trotz eines vielversprechenden Wetterberichts war der Himmel bei Einsetzen der Dämmerung extrem diesig. Nach anfänglichen Befüchtungungen, ob der Mond bei diesen Bedingungen überhaupt zu sehen sein würde, konnte ich kurz nach 21:00 Uhr den bereits partiell verfinsterten Mond am Horizont erkennen. Da sich dann allerdings noch eine leichte Bewölkung einstellte, war diese erste Sichtbarkeitsphase nach nur knapp 10 Minuten auch schon wieder vorbei :-(
27.7.2018, 21:08 Uhr, Leonding (OÖ) - Der partiell verfinsterter Mond war zunächst nur für knapp 10 Minuten am Süd-Ost-Horizont zu sehen. Canon EOS
650D, 18-135mm Objektiv bei 135mm, F/5.6, 1/3s, ISO 100
Hier in chronologischer Reihenfolge, einige Fotos vom ersten Sichtkontakt (21:04 Uhr) bis zum vorläufigen Verschwinden des Mondes (21:13 Uhr).
- Erstes Bild anklicken, dann durchklicken -
Einige Zeit nachdem sich der Mond verabschiedet hatte, zeigte sich dann allerdings erstmals der orange-rötlich strahlende Mars am Abendhimmel. Damit stieg die Hoffnung, dass der Himmel nicht komplett "zumacht" und es bis zur Totalität wieder aufklaren würde.
Um 21:49 Uhr betritt der Mars die Himmelsbühne. Canon EOS 650D, 18-135mm Objektiv bei 135mm, F/5.6, 4 s, ISO 800
Nachdem sich der Mond um 22:00 Uhr noch immer bedeckt hielt, hatte ich Zeit für einen Orts- und Equipmentwechsel. Denn ab ca. 22:20 Uhr sollte der Mond dann direkt von daheim aus über den Nachbar-Hausdächern zu sehen sein. Daher habe ich bereits am frühen Abend mein Teleskop vor der Haustür in Stellung gebracht ;-)
Um 22:37 Uhr war es dann soweit! Der Himmel klarte auf und der "Blutmond" leuchtete rötlich schimmernd vom Himmel. Etwas unterhalb strahlte der orange-rote Mars. Ein fantastischer Anblick!
27.7.2018, 22:51 Uhr, Leonding (OÖ) - Canon EOS 650D, 18-135mm Objektiv bei 98mm, F/5.6, 5 s, ISO 800
27.7.2018, 23:11 Uhr, Leonding (OÖ) - Canon EOS 650D, Newton Skywatcher 150/750mm auf EQ-5, 1/6 s, ISO 100; Stack aus 6 Bildern
Die Mitte der Totalität um 22:22 Uhr hatte ich leider knapp verpasst, aber den weiteren Verlauf der Finsternis konnte ich bei besten Bedingungen beobachten und fotografieren.
Die folgende Animation zeigt die Mondfinsternis vom Ende der Totalität bis zum vollständigen Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde.
Der nur noch partiell verfinsterte Mond um exakt 00:00 Uhr:
28.7.2018, 00:00 Uhr, Leonding (OÖ) - Canon EOS 650D, Newton Skywatcher 150/750mm auf EQ-5, 1/400 s, ISO 400; Stack aus 4
Bildern
Nach anfänglichem Bangen um gute Wetterbedingungen wurde die Jahrhundert-Mondfinsternis zu einem großartigen Ereignis. Der helle Mars war bei der visuellen Beobachtung das Tüpfelchen auf dem "i".
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